Die erfolgreiche Implementierung eines ERP-Systems in Unternehmen der Lebensmittelbranche beginnt mit einem Konzept und einer gründlichen IST-Analyse der eigenen Prozesse. Dieser Schritt ist entscheidend, um Verbesserungspotenziale eines Unternehmens zu identifizieren und konkrete Ziele für die neue ERP-Software abzuleiten, die alle Bedürfnisse abdeckt.
Basierend auf Konzept und Analyse sollte ein detailliertes Lastenheft erstellt werden, das alle Rahmenbedingungen eines Unternehmens für das ERP-Projekt klar definiert. Dazu gehören:
- das Budget
- der zeitliche Rahmen
- die Anzahl der Nutzer:innen
- die benötigten Schnittstellen
Ein gut durchdachtes Lastenheft bildet die Grundlage für eine reibungslose Implementierung und hilft, Missverständnisse und Verzögerungen zu vermeiden.
Ein kritischer Aspekt der Implementierung ist die korrekte und vollständige Einpflege der Stammdaten. Zu Beginn sollten die Stammdaten der Produkte, einschliesslich GTIN, Masse und European Article Number (EAN), sorgfältig erfasst werden. Dies ist besonders wichtig für die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Systems. Anschliessend folgt die Einrichtung der Schnittstellen zum eigenen Lager oder zu Fulfillment-Dienstleistern. Hierbei ist es ratsam, Testaufträge durchzuführen, um die korrekte Übermittlung von Lieferscheinen zu überprüfen. Bei komplexen Schnittstellen kann die Unterstützung erfahrener Fachpersonen aus der Entwicklung und Beratung sehr wertvoll sein.
Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, empfiehlt sich ein Parallelbetrieb, bei dem erste Aufträge sowohl im neuen ERP-System als auch im bisherigen Prozedere abgewickelt werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, die Einstellungen auf ihre Korrektheit zu überprüfen und eventuelle Anpassungen vorzunehmen, bevor das System vollständig übernommen wird. Es ist wichtig zu beachten, dass die Digitalisierung des Bestandsmanagements organisatorische Anforderungen mit sich bringen kann. Trotz anfänglicher Herausforderungen lohnen sich die Effizienzgewinne langfristig.
Eine schrittweise Implementierung, verbunden mit regelmässigen Schulungen der Mitarbeitenden, kann den Übergang erleichtern und die Akzeptanz des neuen Systems im Unternehmen fördern.